Hörnerklang zwischen Forggensee und Königsschlösser
30 Jahre "Es-Parforce St. Colomann-Ammergebirge", das klangvoll mit 11 befreundeten Parforcegruppen gefeiert wurde.
Gott zur Ehr-den Menschen zur Freude" mit diesen Worten eröffnete Monsignore Georg Kirchmaier in der St. Colomannkirche die Eucharistiefeier zum 30-jährigen Jubiläum der "Colomänner". In seiner beeindruckenden Predigt spürte man die Begeisterung eines Pfarrers für die Parforcemusik.
Seine Predigt: " Zunächst noch einmal herzlichen Glückwunsch zu diesem besonderen Jubiläum-ich durfte ja von Anfang immer bei euch dabei sein-ich denke an die großartigen und eindrucksvollen Hubertusmessen, die wir jahrelang in der Wieskirche gefeiert haben. Es ist für mich eine Ehre und große Freude mit euch heute hier in der St. Colomannkirche dieses Fest mit dem Dankgottesdienst zu feiern. Herzliche Glück- und Segenswünsche.
Drei Gedanken, drei Wünsche möchte ich euch, uns allen, mit auf den Weg geben: Habt weiterhin viel Freude an der Musik mit euren wunderbaren Instrumenten-Ess-Parforce-Hörner.
Pflegt weiterhin eure Kameradschaft und Freundschaft. Seid dankbare Menschen, dankbar für die Menschen mit denen ihr das Leben teilt, dankbar für die Schöpfung und Heimat, die wir bewahren müssen. Aber auch dankbar Gott gegenüber, der unser Leben trägt und hält.
Mich überkommt jedesmal, wenn ihr mit den Hörnern spielt ein gewisses Erschauern, ein äußeres und inneres Erbeben, wenn diese naturhaften, archaischen Töne erklingen. Es ist wie ein Klang aus der Schöpfung, es ist wie Musik aus der Natur. "Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum", dieses berühmte Wort von Friedrich Nietsche stimmt:

Gesamtchor der 12 Parforcegruppen
Schirmherr S.D. Prinz Max Emanuel von Thurn und Taxis, umrahmt mit den 'Colomännern'
"Eine Welt, ein Leben ohne Musik, ohne Stimme und Klang, ist für mich unvorstellbar, wir wären arm, ja bettelarm. Doch es gibt die Musik. Sie ist die gemeinsame Sprache der Menschheit, die Weltsprache, die jedermann versteht. Die Musik vermag Gräben zu überbrücken, Völker und Kontinente verbinden und sie kann verzaubern. In der Musik können wir alles in ihr finden: das Heitere und das Traurige, das Spritzige und das Melancholische, das Leichte und das Schwere, kurz alles was unser Leben ausmacht. In der Musik gibt es Dur und Moll, helle und dunkle Töne. Sie spiegelt das Leben wieder mit Licht und Schatten. Vielleicht ist dies das Geheimnis der Musik, sie gibt dem Leben Farbe. Das ist die Wunderwelt der Musik. Jede Stimme, die spricht, jeder Vogel, der singt, der Sturm, der braust und rauscht, alles hat seinen Klang und das hat mit Musik zu tun. Und das hat mit Gott zu tun. Denn Gott ist Musik, die Welt ist voller Gott und die ganze Welt ist voller Musik. Mein Wunsch zum Schluss: Seid danlbare Menschen! Seid dankbar für das bunte Leben, das uns geschenkt ist, für das Leben im Beruf und Arbeit, in Freiheit, dankbar für die Musik, seid dankbar für die Menschen, die mit uns das Leben teilen. Seid dankbar für den Reichtum der Schöpfung, die uns hier umgibt. Unsere Heimat, wie wunderbar ist es doch, dass wir hier leben dürfen, umgeben von den Wiesen und Wäldern und den Bergen und Seen und natürlich den Kirchen und Schlössern. Unsere kostbare Aufgabe ist es, der Erhalt der Heimat und die Bewahrung der Schöpfung. Wie in den Hubertusmessen, die wir miteinander feiern durften waren wie auch heute eine kleine Waldlandschaft aufgebaut und zwischen dem mächtigen Hirschgeweih das Kreuz, wie auch auf den Spitzen unserer Kirchtürme und auf den Gipfeln der Berge. Das bedeutet Gott in der Mitte".
Feierlich gestaltet wurde die Messe durch den einzigartigen wundervollen Gesamtklang der Hörner von der "Jagdhornbläsergruppe Heinsheim" und der "Es-Parforce St. Colomann-Ammergebirge". Das war die beeindruckende Predigt vom damaligen "Wiespfarrer, Monsignore Georg Kirchmaie"r, der die Musik im Allgemeinen und die Parforcemusik im Besonderen als ein Geschenk Gottes hervorragend interpredierte.
Das weitere Programm: Nach der Eucharistiefeier nahm man gemeinsam das Mittagessen im Schloßbräuhaus Schwangau ein. Hier begrüßte der Leiter der "Colomänner" Wildmeister Karl Mayr die zahlreichen Ehrengäste und Freunde jagdlicher Musik.
Grußeworte richtete auch der Schirmherr und Gönner S.D. Prinz Max Emanuel von Thurn und Taxis an die Anwesenden Gäste. Er gratulierte den "Colomänner" zu ihren Jubiläum: "Darauf könnt ihr stolz sein. Bewahrt auch weiterhin die Tradition rund um die Jagd".
Der Stellvertende Präsident des BJV S.D. Prinz Moritz Oettingen-Wallerstein gratulierte ebenfalls im Namen des Bayerischen Jagdverbandes und betonte, dass er noch nie solch eine schöne Jagdmusik, wie die von euch in der St. Colomannkirche, gehört habe. Ihr pflegt eine wunderbare Jagdkultur, dafür Dank und Weidmannsheil".
Weitere Grußworte kamen von der 1. Vorsitzenden der BJV-Kreisgruppe Füssen, Isabel Koch:" Solch ventillose Instrumente zu spielen verlangt Musikalität, Leidenschaft und Disziplin, darauf könnt ihr stolz sein.
Ebenso gratulierte der 1. Vorsitzende vom "Bund Bayerischer Berufsjäger", Max Keler. "30 Jahre Parforcemusik ist ein großer Verdienst, der zu Dank verpflichtet. Ihr seid ein Aushängeschild für die Bayerischen Berufsjäger".
Ein Höhepunkt des Jubiläums war der Gemeinschaftschor der B-Dur und Es-Dur Bläsergruppen. Weit hinaus in die Berge schwang der facettenreiche Klang der 12 Parforcegruppen, die mit herzlichem Beifall der begeisterten Zuschauer belohnt wurden.
Ein weiterer Glanzpunkt am Nachmittag war das großartige Musikprogramm der einzelnen Gastgruppen auf der Bühne, die mit mitreißendem und furiosem Hörnerklang dem Jubiläum ein farbenprächtiges Bild jagdlichem Brauchtums in unserer Region und darüberhinaus von seiner schönsten Seite demonstrierte.
ars
ars | am 20.07.2019 um 12:11 Uhr •
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